16 Uhr: im Rahmen der Ausstellung »Chaos & Ordnung«. Photocentrum × Kunstquartier Bethanien | Projektraum | Mariannenplatz 2 · 10997 Berlin
Ort: vor dem U-Bahnhof am Hausvogteiplatz, 10117 Berlin - Mitte
"Denkzeichen Modezentrum" von Rainer Görß (* 1960 in Neustrelitz) entstand im Rahmen eines vom Senat 1995 ausgeschriebenen Wettbewerbes zur "Aufarbeitung nationalsozialistischer Verbrechen". Görß war der Preisträger und seine Installation hat eine klare inhaltliche Ausrichtung. Sie bezieht sich auf die Ermordung der etwa 4000 jüdischen Mitbürger, die im Konfektionsgewerbe auch rund um den Hausvogteiplatz - der einst zum Zentrum der Berliner Modebranche gehörte - tätig waren.
Ungefähr an der Stelle, an der die Nazionalsozialisten bereits 1938 im Zuge der Reichsprogromnacht Stoffe, Kleidung und andere Materialien aus den Betrieben und Häusern holten und verbrannten, hat Görß eine begehbare "Spiegelzelle" mit beschrifteten Bodenplatten aufgestellt. Die Bodenplatten informieren über die Geschichte der sukzessiven Vertreibung der jüdischen Bürger und die drei, schräg gestellten Spiegelwände, die den Blick nach oben hin offen lassen, schließen im Spiegelbild den umgebenden Platz bruchstückhaft ein.
Erreicht man den Hausvogteiplatz vom U-Bahnhof aus wird eine weitere Ebene der Installation sichtbar: Stufe für Stufe sind die Namen der ehemaligen Konfektions- und Modefirmen auf den Stufenfrontseiten zu lesen. An den Seitenwänden des Treppenaufgangs sind wiederum Spiegelflächen - dieses Mal horizontal unterteilt - angebracht, in denen sich neben dem Vorhandenen auch die Namen spiegelverkehrt wiederfinden.
In beiden Teilen von "Denkzeichen Modezentrum" verknüpft Görß Erinnerung und Gegenwart, die in der Installation untrennbar aufeinander verweisen.
Informationen zu Rainer Görß und dem von ihm heute geleiteten Untergrundmuseum:
www.untergrundmuseum.de
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