19 Uhr: Jan Robert Leegte „Repositions (Ocean)“. STUDIO IIII X OFFICE IMPART Studio IIII, Potsdamer Str. 96, 10785 Berlin
Gemeinsam träumen ist Wirklichkeit. Wir laufen zwischen weißen Wänden, vorbei an weißen Möbeln und kreuzen die Wege anderer Menschen. Die Akustik ist gedämpft, der Eindruck watteweich. Sind wir im Inneren einer Wolke? Doch der Himmel ist fern, wir befinden uns im Untergeschoss der Neuen Nationalgalerie Berlin nahe dem Potsdamer Platz. Hier ist die Ausstellung DREAM TOGETHER von Yoko Ono zu sehen, die schon vor ihrer Beziehung mit dem Beatle John Lennon als Künstlerin und Aktivistin tätig war und heute eine weltbekannte Ikone ist.
YOKO ONO: DREAM TOGETHER wird anlässlich der Überblicksausstellung YOKO ONO: MUSIC OF THE MIND gezeigt, die aktuell im Gropius Bau zu sehen ist.
YOKO ONO: DREAM TOGETHER, Exhibition view, Neue Nationalgalerie, 2025, Artwork: © Yoko Ono, Foto: © Nationalgalerie – Staatliche Museen zu Berlin / David von Becker
Yoko Ono zeigt in der Neuen Nationalgalerie rund 30 Werke ihres künstlerischen Schaffens. Im Foyer, wo die Eintrittskarten verkauft werden, befindet sich das interaktive Display Cleaning Piece (1996/2025), eine Kunstaktion die es bereits in mehreren Versionen realisiert wurde. Hier sind Besuchende eingeladen, anthrazitfarbene, glatt geschliffene Flusskiesel nach den Kategorien Traurigkeit und Glück zu sortieren. Der Platz wird so zum Spiegel der Emotionen, zugleich ist er ein meditatives Zentrum, Menschen sinnieren über ihr Leben, stapeln, arrangieren, deponieren die Steine. Entschleunigung tritt ein, die Ausstellung kann beginnen.
Diese Stimmung wird bereits im Vorraum der Ausstellung durch einen schlichten Glassockel freundlich gebrochen: Hide me (1971). Über die humoristische Ebene hinaus, thematisiert das Werk die Gleichzeitigkeit von Gesehenem und Ungesehenem, wie es Podeste, Vitrinen und weiteres Möbiliar in Ausstellungen kennzeichnet. Wesentlich ist dabei das Moment des Aufdeckens, des Sichtbarmachens, der Entscheidung, was gesehen werden soll und was gesehen werden will: Abermals werden die Besuchenden unmittelbar zum Mitdenken animiert. Wie beeinflussen unsichtbare Rahmen, besonders in Museen, das, was wir sehen?
Viele Werke von Yoko Ono hier in der Ausstellung sind stark von Konzeptkunst und minimalistischer Ästhetik geprägt. Sie sind aufgeräumt, sauber und ergänzen die klaren Konturen der Architektur von Mies van der Rohe. Gleichauf mit den großzügigen Ausstellungsräumen treten Yoko Onos Installationen als Kunstwerke auf. So könnten ihre Slogans von Frieden, Liebe, Gemeinschaft banal anmuten – tun sie aber nicht. Durch die Atmosphäre vor Ort und die Konsistenz der Themen wirken diese großen Worte bei ihr glaubhaft.
YOKO ONO: DREAM TOGETHER, Exhibition view, Neue Nationalgalerie, 2025, Artwork: © Yoko Ono, Foto: © Nationalgalerie – Staatliche Museen zu Berlin / David von Becker
Die Künstlerin lädt die Besucherinnen und Besucher zur Interaktion ein – das Absperrband ist eingerollt, der Abstandshalter eingepackt. Die Menschen sitzen um einen großen Tisch zusammen, in den Händen halten sie die Bruchstücke zerschlagener Porzellantassen. Sie montieren die Scherben zu neuen Objekten. Klebeband, Flüssigkleber und eine Paketschnur liegen bereit. Die Mittel sind begrenzt, die Objekte werden in zwei Regalen ausgestellt. Sie sind kunstvoll: ein weinendes Auge, ein kleines Päckchen, manchmal entstehen neue Tassen. Unter dem Titel Mending Piece I zerschlug Ono bereits 1966 die erste Tasse. In der Sache geht es auch unter dem neuen Titel Mend Piece ums Gleiche: Das Reparieren kaputter Dinge, das Aushalten und Annehmen vom Unperfekten. Der Riss ist schön und kann sogar veredelt werden.
Um die Ecke steht der zweite große Tisch, eher eine lange Tafel mit zehn Schachfeldern. Alle Figuren sind weiß. Die erste Fassung dieser Aktion entstand 1966. Play it by Trust adressiert die Spielenden, etwas näckisch steht dieser Slogan auch nochmal auf der Rückseite jeder Stuhllehne, wie der versteckte Kreuzfinger, um den Schwur zu brechen. Trotz aller Tricks verlieren die in Form und Farbe identischen Figuren ihre Funktion, zwei Parteien aufeinanderprallen zu lassen. Die Spielenden sind verwirrt, an vielen Tischen wird gelacht. Die komplexen Spielregeln scheinen aufgehoben, das Miteinander ist gelungen, im Hier und Jetzt. Ein Traum ist wahr geworden.
YOKO ONO: DREAM TOGETHER
Ausstellungsdauer: 11.04.2025 bis 14.09.2025
Neue Nationalgalerie
Potsdamer Straße 50
10785 Berlin
www.smb.museum
Titel zum Thema Neue Nationalgalerie:
Wollen wir zusammen träumen? Yoko Ono in der Neuen Nationalgalerie
Ausstellungsbesprechung
Die Aneignung der Steine. Lucy Ravens Film-Installation in der Neuen Nationalgalerie
Nur noch bis morgen.
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