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Berlin Daily 29.03.2025
Aktivierung der Arbeit Tavşan kanı (Rabbits Blood)

15 Uhr: von Roberto Uribe Castro im Rahmen der Ausstellung "G L Ä S E R N forms of uncontrolled control".Schloss Biesdorf | Alt-Biesdorf 55, 12683 Berlin

Future Imperfect: Armenian Art From Aftermaths

(Einspieldatum: 26.03.2025)


Future Imperfect: Armenian Art From Aftermaths

Nazik Armenakyan, Untitled from the series Red, Black White, 2021

Vom 24. April bis 30. Mai 2025 präsentiert das Maxim Gorki Theater im Rahmen des Festivals 100 + 10 – Armenian Allegories eine Ausstellung mit über 70 Werken, eine Literatur- und Filmreihe, Konzerte, Uraufführungen, Performances sowie Gastspiele aus Jerewan, Amsterdam, Istanbul und Göteborg.

Das Festival bringt 150 Künstler*innen aus aller Welt zusammen und bietet 100 + 10 Jahre nach dem Völkermord an den Armenier*innen ein lebendiges Bild der heutigen armenischen Stimmen.

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Doch wenn die Zukunft mehr und mehr einem Horizont gleicht, der mit postnuklearen Trümmern übersät ist, kann es dann noch etwas anderes geben als melancholische Ironie angesichts der Absurdität des Ganzen?

Diese Angst vor einer ambivalenten Zukunft ist der neuen Generation armenischer Künstler*innen bestens vertraut. Die meisten von ihnen sind in den letzten zwei Jahrzehnten in Erscheinung getreten und haben den Bergkarabach- Konflikt zwischen Armenien und Aserbaidschan von 1988 bis 2023 miterlebt, während sie gleichzeitig das Generationentrauma des Völkermordes an den Armenier*innen 1915, die Repressionen der Sowjetära, das Chaos des Zusammenbruchs der UdSSR 1991 und die enttäuschten Hoffnungen der »Samtenen Revolution« 2018 in der Republik Armenien bewältigen mussten.

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Piruza Khalapyan, The Door to Hell; Nor Getashen, Shahumyan Province, Artsakh, 2020

Geprägt von diesem immer wiederkehrenden Zyklus von Verlust und Nachwirkungen steht die armenische Moderne unter dem Imperativ, an das Verlorene zu erinnern und es zu vermitteln. Es gibt die erwarteten dokumentarischen Arbeiten der Fotograf*innen Anahit Hayrapetyan, Karen Mirzoyan, Ani Gevorgyan, Piruza Khalapyan und anderer, die sich mit der Dringlichkeit auseinandersetzen, die Auswirkungen des militärischen Konflikts zu bezeugen und eine neue Art von Realismus in unserer »postfaktischen« Welt zu fordern. Die Arbeiten des AHA collective verfolgen einen historiographischen Ansatz und instrumentalisieren das Archiv als Ort der Trauer und der Überlieferung. Demgegenüber dekonstruieren Karen Ohanyans Gemälde und Collagen den Archivinhalt und legen die ideologischen Perversionen offen, die in das Gewebe der Geschichte der Region im 20. Jahrhundert eingewoben sind.

Die Aufgabe, das Undarstellbare darzustellen, ist ein zentrales Thema für Künstler*innen aus krisengeschüttelten Kontexten wie Armenien. Lousineh Navasartian, Tsolak Topchyan, Angela Hovakimyan, die auf unterschiedliche Weise mit Abstraktion arbeiten, setzen auf die Kraft der Ästhetik als ein Mittel, um dem Erhabenen zu begegnen und eine sinnliche Erholung zu ermöglichen. Der Ruf nach einer erneuerten Sinnlichkeit prägt auch die feministischen Politiken (und Poetiken) von Lianna Mkrtchyan, Valentina Maz und Nazik Armenakyan, die sich die Symbolik der Materialität zu eigen machen, um Zerbrechlichkeit als Kernaspekt menschlicher Erfahrung neu zu durchdenken.

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Anush Babajanyan, newborn baby in stepanakerts maternity hospital

Gleichzeitig bietet Armenien in seinem Existenzkampf einen aufschlussreichen Blickwinkel auf die globalen Missstände von kapitalistischer Vorherrschaft, Neokolonialismus, ökologischer Apathie und Hypermedienkultur. Dieser Zustand zeigt sich auf raffiniert direkte Weise in den konzeptuellen Werken von Mariam Energetic, Astghik Melkonyan, Davit Kochunts, die an eine von Randpositionen aus neu definierte Gemeinsamkeit appellieren.
Kurator der Ausstellung ist: Vigen Galstyan
Der Eintritt zur Ausstellung ist frei.
Es ist möglich, Führungen in mehreren Sprachen zu buchen und an verschiedenen Talks mit den Künstler*innen teilzunehmen.

Zum Ausstellungsprogramm

Tickets sind erhältlich unter: gorki.de/tickets
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Maxim Gorki Theater
Am Festungsgraben 2
10117 Berlin, Germany
www.gorki.de
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Titel zum Thema Gorki Theater:

Future Imperfect: Armenian Art From Aftermaths
Vom 24.04. bis 30.05 2025 präsentiert das Maxim Gorki Theater im Rahmen des Festivals „100 + 10 – Armenian Allegories“ eine Ausstellung, eine Literatur- und Filmreihe, Konzerte, Performances sowie Gastspiele aus Jerewan, Amsterdam, Istanbul und Göteborg. (sponsored content)

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