16 Uhr: im Rahmen der Ausstellung »Chaos & Ordnung«. Photocentrum × Kunstquartier Bethanien | Projektraum | Mariannenplatz 2 · 10997 Berlin
"Nur das Dach und die Säulen des ehemaligen Terrassenrestaurants Minsk sind original, der Rest ist neu, orientiert sich aber an den ursprünglichen Architektur", so Hasso Plattner auf der Pressekonferenz. Am Wochenende folgt die offizielle Eröffnung des Minsk, das zu Potsdams architektonischem Erbe aus der DDR-Zeit zählt. Das Interesse der Bevölkerung ist riesig. Zwei Tage lang kann das Haus kostenlos besucht werden. Aber schon seit längerem sind alle Zeitfenster ausgebucht.
Erst 2019 wurde dank dem Engagement der Potsdamer Bürgerschaft beschlossen, das verwahrloste und vom Abriss bedrohte Gebäude zu erhalten und dem symbolträchtigen Bau das zum Teil fragwürdige Schicksal vieler anderer Bauten in Potsdam oder Berlin zu ersparen. Ermöglicht hat die Sanierung des Hauses die Hasso Plattner Foundation, die das Gebäude kaufte. Der SAP-Software Mitgründer, Kunstmäzen, Sammler und Namensgeber der Stiftung, Hasso Plattner, der bereits das Potsdamer Kunstmuseum Barberini gestiftet hat, beweist einmal mehr sein Kunstleidenschaft.
So erlebt das Minsk - ursprünglich von dem Architekten Karl-Heinz Birkholz entworfen - seine Wiedergeburt als Kunsthaus. Für die überzeugende Innengestaltung des Foyers mit seiner großen Glasfront, seiner schwungvollen Treppe und seinem Bar-Café-Bereich im oberen Stockwerk zeichnet das Architekturbüro Linearama aus Genua verantwortlich. Die behutsam und zurückhaltend eingesetzten Architekturelemente, die sich zwar an der alten Konstruktion orientieren, wirken dennoch nie nostalgisch von neu auf alt getrimmt. Vielleicht werden viele Alteingesessene an das frühere Gebäude erinnert, ohne den alten Zustand zu missen. Erwähnt sei noch das überall im Foyer eingesetzte Fliesendekor, das in Zusammenarbeit mit den brandenburgischen Hedwig Bollhagen Werkstätten entstand und optisch weitere Akzente setzt.
Als Kunsthaus eröffnet das Minsk mit zwei Ausstellungen, die sowohl Kunst aus der ehemaligen DDR als auch zeitgenössische Kunst zeigen: Wolfgang Mattheuer „Der Nachbar, der will fliegen“ und Stan Douglas „Potsdamer Schrebergärten für die Öffentlichkeit“. Beide Ausstellungen verbindet die Auseinandersetzung mit dem Thema Landschaft. Viele der Werke stammen aus der Sammlung Plattner.
Ein weiteres Ausstellungsformat unter dem Titel Wechselspiel sieht auch für die Zukunft vor, ein Werk aus der Sammlung Plattner mit einem Werk aus einer anderen Sammlung in Dialog treten zu lassen. Aktuell steht ein Werk von Willi Sitte (Slg. Plattner) einem von Monika Geilsdorf (Slg. BLMK) gegenüber.
Ein Besuch lohnt sich: Hier ist ein neuer Kunststandort in Potsdam entstanden, der Geschichte, Kunst, Gartenlandschaft und Architektur überzeugend miteinander verbindet.
Unabhängig vom Besuch der Ausstellungen sind die Terrassen sowie das Café mit dem Ausblick auf Brauhausberg zugänglich.
Mehr zur Geschichte des Minsk: berlinstaiga.de
MINSK Kunsthaus
Max Planck Straße 17
14473 Potsdam
dasminsk.de
Titel zum Thema Kunsthaus Minsk:
Aus Alt mach Neu. Das Terrassenrestaurant Minsk in Potsdam eröffnet als Kunsthaus
"Nur das Dach und die Säulen des ehemaligen Terrassenrestaurants Minsk sind original, der Rest ist neu, orientiert sich aber an den ursprünglichen Architektur", so Hasso Plattner
Galerie im Saalbau
Schloss Biesdorf
Freundeskreis Willy-Brandt-Haus e.V.
Alfred Ehrhardt Stiftung
Galerie Johannisthal