Berlin bekommt ein neues Museum - das Museum for Urban Contemporary Art. Das „wahnsinnige“, gar „wahnwitzige“ Projekt, wie es Tim Renner, Staatsseketär für kulturelle Angelegenheiten Berlins, selbst beschreibt, „gehört einfach in die Hauptstadt”. Graffitis jeglicher Art begleiten die Stadt schon lange. Street Art entwickelte sich besonders zur Zeit der Berliner Mauer zu einem Sprechorgan, wie die East Side Gallery noch heute zeigt. Graffitis - für manche mag es wahllose Schmiererei und Vandalismus sein - kann häufig viel mehr als das sein. Sie können die Stadt lebendig machen und zeigen die meist kritische Auseinandersetzung mit dem aktuellen Zeitgeschehen.
Kunst auf Zeit - denn in den meisten Fällen sind die Werke temporär, da sie von neuen Graffitis erneut übersprayt werden. Yasha Young, Direktorin URBAN NATION, möchte dem mithilfe ihres Teams entgegenhalten. Temporäres zu konservieren und Street Art zu dokumentieren hat sich die Direktorin des neuen Museums, welches Mitte 2017 an der Bülowstraße 7 eröffnen soll, als Ziel gesetzt. Urban Art sei leider vergänglich, so Young, aber dadurch auch sehr vielseitig. Sie möchte mit ihrem Museum ein Archiv erschaffen, das lebt und erzählt, lehrt und herausfordert. Anders als im schnelllebigen Internet soll an diesem Ort ein reeller Austausch, eine Vernetzung unterschiedlicher Menschen stattfinden und alle Nationen unter einem Dach vereinen.
Fraglich ist, ob die vergängliche Street Art, die ja gerade von ihrer Impermanenz lebt und aus diesem Grund erst reizvoll wird, überhaupt „konserviert“ werden muss. Da die Kunstwerke meist auf die Umgebung bezogen sind, ist bisher die gesamte Stadt das Museum - für jedermann 24/7 zugänglich. Wäre es dann nicht paradox, Street Art auf einen Raum zu beschränken?
Neben Künstlern und Kunstbegeisterten wird das neue Museum künftig Kinder und Jugendliche an die oftmals farbenfrohe Urban Art heranführen. An der Bülowstraße 7 wird zwar kein neues Gebäude entstehen, allerdings in Zusammenarbeit mit dem Architekturbüro GRAFT die jetzige Immobilie in ein Museum umgestaltet, das aufgrund der innovativen Pläne - aufgebrochene Raumaufteilungen und vertikal ausgebaute Innenräume - viel verspricht. Der Umbau läuft seit letztem Donnerstag.
URBAN NATION ist eine Initiative der Stiftung Berliner Leben und wird von der LOTTO Stiftung Berlin unterstützt.
Titel zum Thema Urban Contemporary Art:
Permanent home for street art in Berlin
Berlin bekommt ein neues Museum - das Museum for Urban Contemporary Art. Das „wahnsinnige“, gar „wahnwitzige“ Projekt, wie es Tim Renner, Staatsseketär für kulturelle Angelegenheiten Berlins, selbst beschreibt, „gehört einfach in die Hauptstadt”.
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