Wenn vier Architekten zusammen durch Berlin wandern, bleibt von der Stadt nicht viel übrig. Vieles wird verrissen, einiges könnte besser sein, und das meiste ist der Rede nicht wert. Wenn dann aber doch ein kleines Objekt das Interesse aller weckt, gleicht es einem mittleren Wunder.
In der Choriner Strasse 20/21 wurde einem Altbau ein neues Dachgeschoss gegeben und an seine Seite drei zusätzliche Räume angebaut.
Der vom Altbau sichtbar abgesetzte Neubau legt sich wie eine Klammer um das Vorhandene, ohne dessen Eigenständigkeit in Frage zu stellen. Die sichtbare Ausgewogenheit ist durchaus wörtlich zu nehmen, denn als planerischer Grundgedanke diente das Prinzip einer Waage.
Auf der einen Seite der Waage steht das - allerdings über die gesamte Länge - durchlaufende Dachgeschoss, und an der anderen Seite hängen drei übereinander geschichtete Container.
Tatsächlich ist diese Struktur auch statisch umgesetzt worden, die drei angebauten Räume hängen an den Trägern oberhalb des letzten Altbaugeschosses.
Neben der sieben Meter hohen Durchfahrt fallen außerdem die großflächigen Fensterformate und die Ausarbeitung der Volumina durch Vor- bzw. Rücksprünge ins Auge.
Titel zum Thema Hoyer:
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