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Ostria/Südwind – Malerei & Papierarbeiten
Marco Kaufmann
Marco Kaufmann, »Tape 77«, 2024, 30 x 30 cm, tape collage on paper
Vernissage:
Donnerstag, 16. Januar 2025, 18.00 h.
Der Künstler wird anwesend sein.
Finissage mit Artist Talk:
Samstag, 28. Februar 2025, 17.00 – 19.00 Uhr
Die Galerie nüüd.berlin präsentiert ab dem 17. Januar 2025 eine Einzelausstellung mit neuer Malerei und Papierarbeiten des Berliner Künstlers Marco Kaufmann. Die Besucher:innen tauchen ein in eine faszinierende Welt aus Licht, Farbe und Bewegung, die von der mediterranen Atmosphäre und dem Schaffensprozess des Künstlers inspiriert ist.
Die Einzelausstellung "Ostria – Südwind" von Marco Kaufmann (*1975 in Vorpommern) entführt die Besucher in eine faszinierende Welt aus Licht, Farbe und Bewegung, inspiriert von der mediterranen Atmosphäre und dem Schaffensprozess des Künstlers. Der Titel verweist auf den warmen, feuchten Südwind, der über das Mittelmeer zieht, Sand aus der Sahara mit sich bringt und das Gefühl der letzten heißen Tage auf einer griechischen Insel einfängt, das Echo eines Sommers, das die Kälte des deutschen Winters überbrückt. Dieses atmosphärische Motiv verbindet die Hitze und Leichtigkeit des Südens mit der Reflexion und Tiefe, die Kaufmanns Werke prägen.
Marco Kaufmann, »10.10.«, 2024, 30 x 40 cm, acrylic on canvas
Marco Kaufmann schöpft seine künstlerische Inspiration aus der Natur, insbesondere aus der kargen Schönheit der Kykladeninsel Anafi, auf der er jedes Jahr arbeitet. Fernab touristischer Einflüsse sammelt er Eindrücke von Licht, Farben und Stimmungen, die er später in seinem Berliner Atelier transformiert. Dabei geht es ihm nicht um große Gesten, sondern um die flüchtigen Momente – einen Schatten, das Spiel von Wolken oder die Bewegung eines Vorhangs im Wind. Diese Details überführt er in abstrakte Farbwelten, die als innere Landschaften wirken.
Die Werke in "Ostria – Südwind" bauen auf seinem bisherigen Werk auf und setzen gleichzeitig neue Akzente. Wie bereits in der letzten Ausstellung "Anderswo" steht auch hier der Schaffensprozess im Zentrum – ein dynamisches Wechselspiel zwischen Kontrolle und Zufall. Marco Kaufmanns künstlerisches Arbeiten, geprägt von der spielerischen Transformation seiner Materialien, wird in "Ostria – Südwind" konsequent weitergeführt und verfeinert: Während in "Anderswo" eine spürbare Schwere und Reflexion vorherrschten, zeichnen sich die neuen Arbeiten dieser Ausstellung durch eine neu gewonnene Leichtigkeit aus.
Er verwendet Sprühfarben und Tape, die er faltet, reißt und schichtet, um unerwartete Texturen und Farbkompositionen zu erzeugen. Überreste aus früheren Arbeiten – Farbstreifen und Tapereste – integriert er als eigenständige Elemente in seine Werke. Dieser iterative, experimentelle Prozess verleiht den Arbeiten eine besondere Dynamik und Tiefe, da frühere Schichten und Geschichten in neuen Kompositionen durchschimmern. So wird der künstlerische Prozess selbst zur Reise, bei der jedes Werk ein Zwischenstopp ist, der auf das nächste verweist. Es entsteht ein Kreislauf, in dem Überreste nicht als Abfall, sondern als Rohmaterial für neue Ausdrucksformen betrachtet werden, die wiederum Grundlage für neue Malereien mit Acryl auf Leinwand sind.
Marco Kaufmann, »18.07«, 2024, 85 x 85 cm, acrylic on canvas
Die Ausstellung schlägt eine Brücke zwischen der meditativen Ruhe Anafis und der pulsierenden Energie des Berliner Ateliers. Die Farbkompositionen evozieren Horizonte, die den Blick öffnen, zugleich aber durch klare Strukturen wie Tape-Kanten oder Farbflächen geerdet bleiben. Marco Kaufmanns Werke thematisieren Bewegung und Veränderung, sowohl in der Natur als auch im künstlerischen Prozess.
"Ostria – Südwind" ist mehr als eine ästhetische Erfahrung: Es ist eine Einladung, die Entwicklung des Künstlers und dessen Schaffensprozess nachzuverfolgen und gleichzeitig in die Leichtigkeit und Tiefe eines mediterranen Sommers einzutauchen. Die Ausstellung erweckt Erinnerungen an Wärme und Leichtigkeit, hält jedoch stets eine Spur von Tiefe und Reflexion bereit, die die Betrachter:innen innehalten lässt.
Marco Kaufmann (*1975 in Vorpommern) diplomierte nach einer Berufsausbildung zum Grafikdesigner in freier Kunst (Malerei und Fotografie) an der Kunsthochschule Berlin-Weißensee. Inspiriert durch die Stadt, das Land, seine Reisen und Fotografien setzt er sein Empfundenes und Gedachtes in verschiedenen Techniken als subjektive Variante der Realität um – er malt, gießt, sprüht, klebt. Seine Arbeiten wurden national und international ausgestellt und finden sich in privaten und öffentlichen Sammlungen. Er lebt und arbeitet in Berlin.
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