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a|e Galerie - Fotografie und zeitgenössische Kunst

GEORGIEN

Natela Grigalashvili | Evgeny Makarov


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Natela Grigalashvili, "Muslimische Adscharen"

Vernissage Freitag 24. Mai 19 bis 22 Uhr

Grußworte: Botschaft von Georgien

20 Uhr Ekkehard Maaß singt georgische Antikriegslieder von Bulat Okudschawa
Ekkehard Maaß Deutsch-Kaukasische Gesellschaft e.V.
www.d-k-g.de

Ausstellung: 25. Mai bis 5.Juli 2024

„Die Menschen waren reicher, selbstsicherer, kreativer, lebensfroher, die Frauen emanzipierter und machtbewusster, die Presse freier und das staatliche Handeln konsequenter auf den Westen ausgerichtet als irgendwo sonst in der postsowjetischen Sphäre.“
Stephan Wackwitz „Geheimnis der Rückkehr“, 2024. Er war von 2011 bis 2017 Leiter des Goethe Institut in Tbilisi.

Natela Grigalashvili, ausgebildete Fotografin und Kamerafrau, liebt das Landleben der Dorfgemeinschaften in den abgelegenen Tälern und Bergen ihrer Heimat Georgien. Immer wieder besucht sie mit der Kamera Adscharen, Swanen und Duchoborzen. Exotisch klingende Namen für Westeuropäer. Exotisch ist auch das Land mit unserer begrenzt west-europäischen Vorstellung. Georgien, knapp 3,7 Millionen Einwohner, so groß wie Bayern, ist eingerahmt von der Schwarzmeerküste im Westen und dem Kaspischen Meer im Osten. Der Große Kaukasus mit seinen majestätischen Fünftausendern schirmt das Land gegen das kalt/heiße Kontinentalklima im Norden ab, nicht aber gegen den russischen Einfluss. (siehe Südossetien!) Der Kleine Kaukasus im Süden begrenzt das Land zur Türkei und Armenien und läuft im Südosten in die Steppen Aserbaidschans aus. Auch diese Barriere schützt das Land vor den trockenen Winden der anatolisch-iranischen Hochflächen. Inmitten dieser Grenzen liegt ein kleines Paradies mit vielen Gesichtern.

Zu Georgien gehört die Autonome Republik Adscharien, nahe der türkischen Grenze. Ein Teil der Adscharen sind muslimische Georgier. Das Territorium gehörte von 1635 bis 1878 zum Osmanischen Reich. In dieser Zeit konvertierten viele zum Islam. Natela Grigalashvili dokumentiert mit der Kamera den friedlichen Alltag der Adscharen, bei denen die Zeit stehen geblieben zu sein scheint. Frauen kümmern sich um die Feldarbeit und Männer um die Viehzucht. Im Sommer ziehen sie als Nomaden in die Hochtäler des Kleinen Kaukasus. Ein Foto zeigt junge Frauen nach dem Koranunterricht auf einem Hügel sitzen, mit Blick auf eine sattgrüne, malerische Berglandschaft. Doch immer mehr Dörfer werden verlassen, auch bei den Swanen. Sie leben im Nordwesten Georgiens, am Ausläufer des Großen Kaukasus. Familienverbände wohnen in festungsartigen Häusern meist mit einem Wehrturm. Die hiesige Methode zur Goldgewinnung lieferte einst Stoff für den griechischen Mythos des Goldenen Vlieses. Heute faszinieren uns Lamproba, das Lichterfest und die wichtigste Totenfeier Lipanali. Begleiten wir als Leser und Ausstellungsbesucher die Fotografin weiter, erhalten wir Einblicke in das traditionelle Leben der Duchoborzen, eine besondere russisch-orthodoxe Lebensgemeinschaft, um und in Ninotsminda seit 1841 angesiedelt, nicht weit von Armenien entfernt. Die wunderschönen farbenfrohen Trachten lassen die Frauen erstrahlen. Fotografien zeigen sie auf einem heiligen Hügel versammelt, um Psalmen zu singen. Die Duchoborzen sind Pazifisten und Kriegsdienstverweigerer. Rund 15 Motive von Natela Grigalashvili werden in der Galerie ausgestellt mit den hier genannten Minderheiten.

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Evgeny Makarov, "Brückenpfeiler bei Tbilisi, Teil der neuen chinesischen Seidenstraße"

Der 1984 in St. Petersburg geborene, seit seinem 8. Lebensjahr in Deutschland lebende Fotojournalist Evgeny Makarov zeigt uns die brutalen Eingriffe durch chinesische, kapitalistisch- mutierte Baufirmen in der idyllischen Landschaft: Tunnelröhren durchbohren Hügel, Betonpfeiler erheben sich an Flussufern. Sie sind Teile der Neuen Seidenstraße, die sich unaufhaltsam, rücksichtslos durch Georgien fräst. Die alte Seidenstraße führte nicht durch dieses Territorium, sondern von Baku kommend nördlich am Ararat entlang. Daneben widmet sich Makarov den sowjetischen Spuren, dem verblassenden Stalinkult in Gori, mit seinem verplüscht-verstaubten Museum. Er porträtiert einen glühenden Verehrer, der die gestürzte Statue Stalins auf einem Gewerbehof beschützt. Gleichzeitig erlebt der grausame Diktator eine Renaissance in Russland, wird verehrt als „Vater des Vaterlandes“. Mit Skepsis beobachten wir die politischen Turbulenzen der letzten zehn Jahre in Georgien. Der Name der Regierungspartei „Der georgische Traum“ ist trügerisch, denn eine klare, de-russifizierte Perspektive wurde von Michael Saakaschwili - seit 2004 im Amt – und seinem Nachfolger Irakli Kobakhidze nicht angestrebt. Dagegen setzt sich die Staatspräsidentin Salomé Surabishvili (ehemals in der französischen Regierung tätig) für einen baldigen Eintritt in die EU ein, unterstützt von 80 % der Zivilgesellschaft. Das Abspalten von Abchasien und Südossetien Anfang der 90er Jahre sollte als unheilvolle Erinnerung nicht vergessen werden. Russland im Nacken ist für Georgien eine Bedrohung besonders nach dem Überfall auf die Ukraine. Die dynamische Aufbruchstimmung der jüngeren Generation in Tbilisi ist ansteckend und vom Westwärtstrend geprägt.
Wahltermin in Georgien: Oktober 2024.

Die Ausstellung zeigt die Kontraste: Minderheiten in idyllischer Landschaft und die Eingriffe durch das neue China-Strassen-Schienen-Projekt ohne Seide und Spuren der Sowjetzeit.
Dr. Angelika Euchner (Anfang April 2024)

Begleitveranstaltungen:
7. Juni | 19 Uhr | Filmabend
»Was sehen wir, wenn wir zum Himmel schauen?«
Buch und Regie: Alexandre Koberidze | D/GE 2021 | 142 min

Termin noch offen „Taming the Garden“ 2021 von Salomé Jashi 91 Min. Die Filmemacherin, Kamerafrau und Videokünstlerin wurde am 18. März 2024 mit dem Kunstpreis Berlin in der Kategorie Film ausgezeichnet.

Mi-Fr 15-19 Uhr und Sa 12-16 Uhr
sowie nach telefonischer Vereinbarung

a|e Galerie
Fotografie und zeitgenössische Kunst
Charlottenstraße 13
14467 Potsdam

0178 6028210
030 803 49 35
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