19 Uhr: Künstlerin mit dem Schwerpunkt Zeichnung. Im Rahmen der Finissage zur Ausstellung "(Dis)ordering Things". oqbo | raum für bild wort ton | Brunnenstr. 63 | 13355 Berlin
Bald 100 Jahre ist es her, dass Walter Gropius am 1. April 1919 das „Staatliche Bauhaus“ in Weimar gegründet hat. Politischer Gegenwind zwang die avantgardistische Kunstschule zunächst zu einem Umzug nach Dessau und später nach Berlin, wo sie von den Nationalsozialisten 1933 endgültig geschlossen wurde. Trotz seines kurzen Bestehens setzte das Bauhaus bekannterweise Maßstäbe in Architektur, Design, Tanz, Fotografie und Bildender Kunst, die teilweise bis heute ihre Gültigkeit haben.
100 Jahre Bauhaus – das Jahr 2019 wird (zumindest im Kulturbereich) ganz im Zeichen der einflussreichen Schule stehen, an der die großen Namen des 20. Jahrhunderts wie Klee, Kandinsky, Feininger, Itten, Breuer, Schlemmer oder Moholy-Nagy unterrichteten. Alle drei Wirkungsstätten bekommen neue Räumlichkeiten für die museale Vermittlung des Bauhauses, jene in Weimar und Dessau sollen 2019 und der Erweiterungsbau in Berlin 2021 eröffnet werden. Außerdem nehmen zahlreiche kleinere und größere Institutionen das 100-jährige Jubiläum zum Anlass, die Geschichte des Bauhauses, das künstlerische Weiterleben seiner Ideen oder Themen wie die Rolle der Frau am Bauhaus neu zu beleuchten.
Eines dieser ambitionierten Projekte trägt den etwas eigenwilligen Titel „Bauhaus Imaginista“ und läuft unter der künstlerischen Leitung von Marion von Osten und Grant Watson: Als Kooperation zwischen dem Goethe-Institut, dem Haus der Kulturen der Welt (HKW) und der Kooperation Bauhaus Berlin Dessau Weimar, stellt es die internationalen Beziehungen des Bauhauses in den Vordergrund. Das weltweite Ausstellungs- und Forschungsprojekt „Bauhaus Imaginista“ veranstaltet ab März 2018 Ausstellungen, Diskussionen, Workshops und Symposien in Marokko, China, Japan, Russland, Brasilien, Indien, Nigeria und in den USA. In vier Kapiteln wird länderübergreifend den Themen der Bauhaus-Lehre, des Designs, der Einflüsse und den performativen Arbeiten am Bauhaus nachgegangen. So präsentiert etwa das National Museum of Modern Art in Kyoto eine Ausstellung, die die Bauhaus-Pädagogik mit ähnlichen Schulen aus Japan und Indien in Beziehung setzt. In der Schau „Designing Life“ im China Design Museum wird hingegen beleuchtet, wie das Bauhaus in China, Indien und der ehemaligen Sowjetunion künstlerisch rezipiert wurde und in einem Workshop in Marokko verdeutlicht der Künstler Kader Attia anhand eines Berber-Teppichs die Aneignung von Handwerkstechniken.
Das historische Bauhaus lebte stark von seiner Internationalität, in seiner Dessauer Zeit kamen bis zu 40% der Studierenden nicht aus Deutschland. „Bauhaus Imaginista“ rückt diesen sonst wenig beachteten Aspekt in den Vordergrund, indem es gemeinsam mit den jeweiligen Goethe-Instituten ein dezentralisiertes Projekt lanciert und das globale Netzwerk der Kunstschule analysiert. Gefördert wird dieses naturgemäß recht kostspielige Unterfangen von der Kulturstiftung des Bundes, dem Auswärtigen Amt und der Beauftragten der Bundesregierung für Kultur und Medien.
Wer es im Auftaktjahr 2018 jedoch nicht in die genannten Länder schafft, muss lediglich geduldig sein. Als Grande Finale zeigt das Berliner Haus der Kulturen der Welt von März bis Juni des Jubiläums-Jahres die große Abschlussausstellung „Bauhaus Imaginista“, die die einzelnen Kapitel und Ergebnisse der lokalen Programme zusammenführen soll. Noch ist unklar, was die Besuchenden dort genau erwartet, die Schau dürfte aber einen aus wissenschaftlicher Sicht wichtigen Beitrag zum Bauhaus-Jahr 2019 liefern.
Titel zum Thema Bauhaus Imaginista:
Die Untoten: Letzte Etappe von bauhaus imaginista im Haus der Kulturen der Welt
Pfingstausflug ins Haus der Kulturen der Welt. Die Ausstellung bauhaus imaginista endet morgen.
Bauhaus Imaginista: Internationales Projekt zum 100-jährigen Jubiläum der Kunstschule
Besprechung und Vorschau: Bald 100 Jahre ist es her, dass Walter Gropius am 1. April 1919 das „Staatliche Bauhaus“ in Weimar gegründet hat.
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